Vier Tage im Saarland – da kann man schon Einiges entdecken. Welche Orte haben wir uns bei unserem Kurzurlaub in dem kleinen Bundesland im Westen Deutschlands angesehen? Welche Ziele gehören unserer Ansicht nach zu den besten Sehenswürdigkeiten im Saarland? Dies ist unsere Auswahl:
1. Baumwipfelpfad Saarschleife
Der Fluss, der dem Bundesland seinen Namen gegeben hat, fließt 68 Kilometer von Süden nach Norden durchs Saarland. Der schönste Abschnitt der Saar ist sicherlich die Saarschleife bei Orscholz, zwischen den Orten Dreisbach und Mettlach. Einen guten Blick auf die 180-Grad-Wendung des Flusses hast du vom Aussichtspunkt Cloef, der 180 Meter über der Saarschleife liegt.
Auf gleicher Höhe mit den Baumwipfeln.
Noch besser ist die Sicht allerdings vom Baumwipfelpfad Saarschleife. Hinter dem Eingang beginnt ein barrierefreier Holzpfad, der gesäumt ist mit Lern- und Erlebnisstationen. Die Bäume aus Vogelsperspekive zu betrachten, ist aber schon ein Erlebnis für sich. Nicht umsonst zählt der Baumwipfelpfad zu den Top-Sehenswürdigkeiten im Saarland.
Der 42 Meter hohe Turm des Baumwipfelpfades Saarschleife.
Nach 1250 Metern Holzbohlen erreichen wir den 42 Meter hohen Aussichtsturm, der sich direkt oberhalb des Cloef-Aussichtspunktes befindet. Runde um Runde laufen wir den Turm hinauf, bis wir von oben einen hervorragenden Blick auf die Saarschleife werfen können (siehe Titelfoto oben). Schilder zeigen uns an, was in welcher Richtung zu sehen ist. An einigen Terminen im Jahr öffnet der Baumwipfelpfad später am Abend für den Sonnenuntergang oder früher am Morgen für den Sonnenaufgang.
Mein Fazit: Tolle Aussicht von einem interessanten Bauwerk.
2. Völklinger Hütte
Das zweite Highlight unserer Saarland-Reise war der Besuch der Völklinger Hütte. Das ehemalige Eisenwerk, das 1986 seine Tore schloss, hat heute den Status UNESCO Weltkulturerbe. Für den Besuch solltest du dir mehrere Stunden Zeit nehmen, denn in den alten Industrieanlagen gibt es viel zu entdecken.
Fotoparadies Völklinger Hütte.
Neben den zahlreichen fotogenen Ecken in der Völklinger Hütte hat uns vor allem der Aufstieg zu den Hochöfen beeindruckt. Von dort oben wird erst einmal ersichtlich, wie groß das Gelände des ehemaligen Eisenwerks ist. Außerdem gibt es immer wieder interessante Ausstellungen in den Räumen des Weltkulturerbes.
Über den Besuch der Völklinger Hütte habe ich einen eigenen Beitrag geschrieben. Schau doch mal vorbei.
Mein Fazit: Super Ausflugsziel mit vielen Fotomotiven.
3. Wolfspark Werner Freund
Als Naturfreunde hat uns besonders der Wolfspark Werner Freund in Merzig gefallen – eine weniger bekannte Sehenswürdigkeit im Saarland. Mitten im Wald liegt das acht Hektar große Gelände, auf dem in sieben Gehegen Wolfsfamilien mit jeweils zwei bis sechs Tieren wohnen. Die verschiedenen Arten leben voneinander getrennt. Es gibt derzeit rund 25 Timberwölfe, Litauische Wölfe, Mongolische Wölfe, Schwedische Wölfe und Polarwölfe im Park.
Ein Polarwolf lässt sich blicken.
Die Gehege sind so groß, dass sich die Tiere zurückziehen können. Manchmal muss man also ein wenig Glück haben, um die Tiere zu entdecken. Klappt es nicht beim ersten Mal, siehst du sie vielleicht auf dem Rückweg – das Gelände ist nicht besonders groß. Meist erspähst du zumindest in der Ferne eines der Tiere durch die Zäune. Wenn du dich ruhig verhältst, kommen sie häufig auch näher.
Manche Wölfe halten sich eher im Hintergrund.
Gegründet wurde der Wolfspark vom Tier- und Verhaltensforscher Werner Freund, der mehr als 30 Jahre lang über 70 Wölfe in seinem Wolfspark aufgezogen hat. Die Tiere akzeptierten ihn als „Alpha-Wolf“, das ranghöchste Mitglied eines Rudels. Seit Freunds Tod im Jahre 2014 führt eine langjährige Mitarbeiterin den Park in seinem Sinne fort.
Mein Fazit: Interessanter Einblick in das Leben der Wölfe.
4. Schlossberghöhlen Homburg
Von der ehemaligen Festung Homburg sind nur noch Ruinen übriggeblieben. Aber etwas sehr Spannendes befindet sich unterhalb des Geländes: die Schlossberghöhlen, Europas größte Buntsandsteinhöhlen. Etwa ab Mitte des 17. Jahrhunderts wurde im Schlossberg Quarzsand zur Glasherstellung abgebaut. Dafür wurden unterirdische Gänge und Höhlen gegraben. Einige Zeit gerieten sie in Vergessenheit. Im Zweiten Weltkrieg fand die Homburger Bevölkerung in den Höhlen Schutz vor Fliegerangriffen.
Geheimnisvolle Gänge in den Schlossberghöhlen.
Heute sind die künstlich geschaffenen Höhlen für Besucher zugänglich. Mit einem Helm und einer Stirnlampe ausgestattet geht es hinunter in gelb und rot gefärbte Gänge und imposante Hallen. Stimmungsvolles Licht verzaubert die Höhlen zu beeindruckenden Orten. Schautafeln erklären Besonderheiten zur Entstehung und Nutzung der Schlossberghöhlen. Sogar Saurierspuren sind zu entdecken.
Die Höhlen sind von Menschenhand geschaffen.
Du kannst ohne Führung in eigenem Tempo durch das Höhlensystem laufen. Die Gänge haben eine Gesamtlänge von 800 Metern, hin und wieder geht es über Treppen auf andere Ebenen. Die Temperatur beträgt konstant 8 bis 10 Grad. Eine leichte Jacke ist also zu empfehlen beim Besuch dieser Sehenswürdigkeit im Saarland.
Mein Fazit: Spannende Tour unter die Erde.
5. Biotop Beeden im Biosphärenreservat Bliesgau
Eines von zahlreichen Wander- und Radtourgebieten im Saarland ist das Biosphärenreservat Bliesgau. Streuobstwiesen, Buchenwälder, Orchideenwiesen und die Auenlandschaft der Blies lassen sich in der hügeligen Landschaft finden. Für Naturfreunde ist der Bliesgau im Südosten des Landes ein Highlight. Die Gegend wird auch „Toskana des Saarlandes“ genannt.
Morgenstunde am Biotop Beeden.
Wir hatten während unserer vier Tage im Saarland nicht so viel Lust zu wandern (dazu war es viel zu heiß). Daher haben wir uns einen besonderen Ort im Bliesgau ausgesucht und dort gleich mehrere Stunden verbracht – erst am Morgen, dann nochmal am Abend. Unser Schattenplätzchen war das Biotop Beeden in der Nähe von Homburg, auch Beeder Bruch genannt.
Störche gibt es viele im Bliesgau. (Foto: Jochen Hafner)
Vom Parkplatz des Sportplatzes Beeden führen nur ein paar Schritte zu einem Aussichtsturm und einer Bank. Von dort aus kannst du – am besten mit dem Fernglas – Enten, Reiher, Störche und wilde Gänse beobachten, aber auch Wasserbüffel und Konik-Ponys auf den Wiesen. Über 140 verschiedene Brut- und Rastvogelarten wurden hier bereits gesichtet. Auf der Seite ornitho kannst du nachschauen, welche Vögel in letzter Zeit am Beeder Bruch waren. Ein paar Hundert Meter links vom Beeder Bruch befindet sich eine Wiese, auf der oft Störche zu sehen sind.
Mein Fazit: Entspanntes Ausflugsziel für Vogelfreunde.
Weitere Sehenswürdigkeiten im Saarland
Auch wenn das Saarland nur ein kleines Bundesland ist, gibt es noch mehr zu entdecken, als wir in den vier Tagen geschafft haben. Dies sind weitere sehenswerte Orte im Saarland:
- Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald: Der Nationalpark liegt teils im Saarland, teils in Rheinland-Pfalz und bietet vielfältige Möglichkeiten zum Wandern und Radfahren.
- Das Saarpolygon: Ein knapp 28 Meter hohes begehbares Denkmal (rund 130 Stufen) aus Stahl auf der Bergehalde des Bergwerks Saar bie Saarloius. Dank seiner exponierten Lage ist das Polygon schon von weitem aus allen Himmelsrichtungen sichtbar.
- Der Bostalsee: Eines der größten Freizeitgewässer im Südwesten Deutschlands, beliebt zum Surfen, Angeln, Schwimmen oder Bootfahren, Wandern oder Fahrradfahren. Im Sommer finden dort Strandkorb-Open-Air-Konzerte statt.
- Saarbrücken: Hauptstadt des Saarlands. Sehenswert ist vor allem das Schloss Saarbrücken und die Ludwigskirche, außerdem verschiedene Museen.
Warst du schon mal im kleinsten Flächenbundesland Deutschlands? Hast du weitere Tipps für Sehenswürdigkeiten im Saarland? Dann schreib sie gern die Kommentare!
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Oh, das Saarland ist von Kiel aus zwar nicht grad nebenan, aber sollte man vielleicht doch mal im Kopf behalten… Vor allem der Wolfspark muß ich unbedingt mal besuchen…Danke für die Tipps!
Wenn Ihr mal in der Ecke seid, lohnt es sich auf jeden Fall.
Hallo Sabine,
die Schlossberghöhlen klingen sehr interessant. Die werden wir uns wohl beim nächsten Besuch unserer saarländischen Freunde mal näher anschauen müssen.
Vielen Dank für den Tipp.
Liebe Grüße
Annette
Die Höhlen fand ich auch sehr spannend. Viel Spaß im Untergrund!
Hi!
Für mich war das Saarland schon früher von Hamburg aus ganz weit weg, jetzt aus Peking umso mehr.
Aber vielleicht sollte man sich wirklich mal die Zeit für ein paar Tage dort nehmen, gibt ja doch mehr als die Saarschleife.
Danke für den Einblick!
LG Linni
Peking – Saarland wäre eine Herausforderung, in der Tat ;-) Vielleicht klappt es ja beim nächsten Heimatbesuch.
Hallo Sabine, mit Deinen Berichten hast Du sicher manchem Saarländer/in gezeigt, in welchem schönen Ländchen man lebt. Vielen Dank dafür.
Saarländerin und Neusaarländer.
Ihr habt Euch auf jeden Fall eine schöne Ecke ausgesucht :-) Danke nochmal für die Gastfreundschaft!
Hallo Sabine,
Das Saarland habe ich zuletzt als Kind bereist, also wäre es mal wieder Zeit dafür ;) insbesondere die Saarschleife und das Biotop sehen nach super Zielen zum Wandern und Erleben der Natur aus :)
Liebe Grüße
Corinna
Da hast du mir was voraus: Ich war vorher noch nie im Saarland gewesen :-) Es lohnt sich aber auf jeden Fall!