Ich habe nie gezählt, in wie vielen unterschiedlichen Betten ich auf Reisen bereits geschlafen habe. Manche tilge ich am liebsten sofort aus meiner Erinnerung (zum Beispiel die fensterlosen, stickigen Zimmer, die gern in Asien vermietet werden), andere bleiben länger im Gedächtnis. Welche meiner außergewöhnlichsten Unterkünfte ich niemals vergessen werde, verrate ich dir im Rahmen der Blogparade von „Mit Kind im Rucksack“:
Top 1: Ohne Wände im Regenwald
Zu den absoluten Highlights aller Unterkünfte, in denen ich je geschlafen habe, gehört die Regenwaldhütte im Dschungel von Bolivien. Drei Tage verbringen wir im Amazonasgebiet nahe des Nationalparks Madidi. Unsere Hütte liegt tief im Wald, wir erreichen sie nach einem 45-minütigen Fußmarsch vom Fluss, wo uns ein Boot abgesetzt hat. Nach dem Abendessen müssen wir uns mit Taschenlampen noch mal 20 Minuten vom Haupthaus der Lodge auf den Weg zu unserer Unterkunft machen.
Das Ungewöhnliche an unserer Hütte: Sie hat keine Wände. Stattdessen schützt uns ein engmaschiges Fliegengitter vor Insekten. Das bedeutet: Wir schlafen sozusagen im Freien und bekommen des nachts sämtliche Geräusche des Dschungels mit. Was klettert denn da auf dem Dach herum? Und hört sich dieses Knacken im Busch nicht nach einem größeren Tier an? Sehr spannend – auch wenn ich immer viel zu schnell einschlafe … Morgens werden wir vom Quaken der Frösche, dem Zirpen der Zikaden und den Rufen der Brüllaffen geweckt. Die anschließend kalte Dusche mit Blick auf den Dschungel hat den Namen Regenwalddusche wirklich verdient.
Top 2: Im Salzhotel in der Salzwüste
Die Fahrt zum größten Salzsee der Welt, dem Salar de Uyuni in Bolivien, ist schon ein Abenteuer an sich. Nicht weniger abenteuerlich sind die Unterkünfte auf der dreitägigen Tour: Die ersten beiden Nächte schlafen wir bei minus 15 Grad in ungeheizten Zimmern unter zentnerschweren Decken und in zwei Schlafsäcke gehüllt. Genützt hat es nichts – wir frieren trotzdem die ganze Zeit.
Die dritte Nacht wird etwas angenehmer und wärmer. Diese verbringen wir in einem Salzhotel am Rande des Salar de Uyuni. Das Besondere an dieser Unterkunft: Sie ist komplett aus Salzblöcken gebaut. Boden, Decken, Wände – alles ist aus Salz. Überall stehen Schilder, dass man keine Flüssigkeit verschütten soll. Naturgemäß würde das dem Baumaterial nicht guttun. Selbst die Betten, Tische und Hocker sind aus Salz. Nur im Bad haben sie glücklicherweise auf Salz verzichtet, sodass wir nach drei durchgefrorenen Tagen eine heiße Dusche genießen können. Im Gang stehen bereits die Salzsäcke für regelmäßig notwendige Ausbesserungen.
Top 3: Im Tipi im Wilden Westen
In Holbrook an der Route 66 im Westen der USA gibt es schon seit den 1930er-Jahren eine skurrile Unterkunft: das Wigwam Hotel. Hier schlafen wir wie die Indianer in Zelten. Naja, jedenfalls fast: Eigentlich bestehen die Wigwams nämlich aus Beton, nicht aus Zeltplane. Aber sie sehen sehr identisch aus, inklusive der Falten, die ein Zelt beim Öffnen der Planen für den Eingang schlägt.
Als wir einmal im Inneren sind, ist das Wigwam-Feeling leider verflogen: Es gibt eine niedrige Decke. Neben dem Schlafraum ist ein kleines Bad. Die Wände sind senkrecht gebaut. Entschädigt haben uns jedoch die vielen Oldtimer, die vor den Zelten stehen. Sie bilden ein tolles Fotomotiv auf der nostalgischen Route 66.
Was war die ungewöhnlichste Unterkunft, in der du jemals genächtigt hast? Ich bin gespannt auf deinen Kommentar!
Veröffentlicht am: 17. Oktober 2018
Das Tipi sieht ja richtig krass aus! Meine außergewöhnlichste Unterkunft in Bolivien war das Salzhotel in der Salzwüste. Das war richtig toll, obwohl ich noch nie wieder so gefroren habe in meinem Leben ;) Lg, Meike
Ja, im Salzhotel war es schon recht kalt. Unsere anderen Unterkünfte auf der Tour durch die Anden waren aber noch kälter ;-)
Die Nächte im Salzhotel oder in der wandlosen Regenwaldhütte gehören natürlich immer wieder zu den Highlights einer Bolivienreise. Doch unvergesslich ist die Nacht in einer Berghütte in größter Einsamkeit, wo die Nacht mit erbarmungsloser Kälte einfällt. Keine Heizung natürlich, aber eine heisse Quelle ergießt sich in ein kleines Becken, wenn man im Bad ein paar Stufen hinabsteigt, so dass wir mehrfach des nachts uns aufwärmen konnten. Draußen spielte der Hüter der Quelle und der Hüter des Berges auf ihren Blasinstrumenten…..als Ehrenstammesmitglied eines Indianerstammes eröffnet sich Bolivien dem Reisenden abseits der breiten Straßen…..
Lieb Christine, Berghütten mit heißen Quellen hören sich aber auch gut an! Verrätst du uns, wo man so etwas finden kann?
Danke fürs mitmachen bei der Blogparade! Eine wirklich tolle Auswahl, das Salzhotel klingt echt spannend und natürlich auch die Regenwaldübernachtung.
LG aus Norwegen
Ina
Danke für die Idee zu der Blogparade – der Beitrag schwirrte ohnehin schon lange in meinem Kopf herum :-)