Das kleine Städtchen Page in Arizona hat nicht nur den sehenswerten Antelope Canyon zu bieten, über den ich schon an anderer Stelle in diesem Blog geschwärmt habe. In der Nähe des Lake Powell, an dem Page liegt, kannst du ohne Probleme mehrere Tage verbringen, ohne dass es langweilig wird. Meine Tipps für Page:
Horseshoe Bend
Wie ein Hufeisen schwingt sich der Colorado um den mächtigen Felsen – daher der Name Horseshoe Bend für den Aussichtspunkt, den du in Page keinesfalls verpassen darfst. Vom Parkplatz aus führt ein 800 Meter langer, sehr sandiger Fußweg bis an den Rand der Klippen. Dort angekommen verschlug es mir den Atem: 300 Meter unten fließt der grünblaue Fluß majestätisch durch die rote Felslandschaft, die sich bis zum Horizont zieht. Ein Anblick, den ich schon auf Fotos gesehen habe, aber der in live noch mal weitaus beeindruckender ist. Vor allem auch, wenn du siehst, von wo aus die spektakulären Bilder gemacht wurden: Von den teils überhängenden Klippen geht es steil den Canyon hinunter – so manch einer wagte sich für meinen Geschmack ein bisschen zu nah an den Abgrund.
Ein Tipp für Fotofans: Auf jeden Fall einen Weitwinkel einpacken, ansonsten besteht keine Chance, die Flussschleife im Ganzen aufs Foto zu bekommen.
Toadstool Hoodoo
Als hätte ein Riese mächtige Felsen wie Bausteine aufeinandergetürmt – so präsentiert sich die die Gegend am Toadstool Hoodoo (auf deutsch etwa: Unglücksbote für den giftigen Pilz). Blauer Himmel trifft dort auf schneeweißen Stein, der in der Mitte von einer Linie aus rotem Gestein abgelöst wird – ein Traum für jeden Fotografen! Hinter jeder Ecke versteckt sich wieder ein neuer „Pilz“, manche der Türme gleichen auch einer Kartoffel mit Hut. Aus jeder Perspektive sehen die Felsen wieder anders aus.
Die Toadstool Hoodoos befinden sich an der Straße 89 zwischen den Meilen 19 und 20. Vom Parkplatz aus sind es knapp 800 Meter bis zu den bizarren Felsen.
Entlang der Straße 89 liegen noch weitere Felsformationen, die auf Tageswanderungen zu erreichen sind, wie etwa die Rimrocks, die White Rocks oder der Wahweap Creek. Die zu besuchen, haben wir leider nicht mehr geschafft.
Birthday Arch
Fast direkt gegenüber dem Parkplatz zum Hoodoo ist an einer Brücke ein kleiner Standplatz für Autos. Hinter der Leitplanke beginnt die Wanderung zum Bucktank Draw und zum Birthday Arch. An einem trockenen Flusslauf entlang geht es über sandige Stellen und über Felsen bis zu einem natürlichen Steinbogen. Wer will, kann direkt unter den Bogen klettern – wir haben ihn uns nur von unten angesehen. Am Ende des Weges befindet sich auch ein kleiner Slot Canyon: eine ebenerdige Felsspalte, die je nach Sonneneinstrahlung rot eingefärbt ist. Die Wanderung dauert etwa drei Stunden und bietet – wie meistens im heißen Südwesten der USA – keinerlei Schatten.
Was du in Page sonst noch unternehmen kannst
- Von Page aus starten die Rafting-Touren über den Colorado River. Vom Glen-Canyon-Staudamm aus sah die Fahrt wenig spektakulär aus, denn die Schlauchboote dümpelten eher dahin als dass es irgendwelche spannenden Stromschnellen gab. Ich kenne allerdings Leute, die von dieser Tour ganz begeistert waren.
- Wer will, kann sich auf dem Lake Powell ein Boot mieten und ein bisschen über den Stausee fahren. Wir fanden die Mietpreise für die Boote etwas teuer, daher haben wir darauf verzichtet.
- Direkt in Page beginnt die Wanderung auf dem Hanging Garden Trail. Diesen Weg fand ich wenig beeindruckend – vielleicht haben wir die hängenden Garten aber auch einfach nicht gefunden …
- Der eigentlich Grund, warum wir nach Page gefahren sind, war die spektakuläre Felsenlandschaft „The Wave“: eine rot-weiß-marmorierte Steinformation, die aussieht wie eine eingefrorene Welle. Weil „The Wave“ sehr empfindlich ist, darf nur eine bestimmte Anzahl Besucher pro Tag dort hinein. Tickets werden im Büro für Landmanagement verlost und sind meist Monate im Voraus vergeben. Wir hatten bei der Lotterie leider kein Glück.
Wenn du auch schon mal in Page warst, freue ich mich darauf, in den Kommentaren von deinen Erlebnissen zu hören. Was hat dir dort – außer dem Antelope Canyon – am besten gefallen? Oder planst du vielleicht erst deine erste Reise nach Page? Dann erzähl mir von deinen Plänen!
Du willst noch mehr über die USA lesen? Bitte schön:
Veröffentlicht am: 4. Mai 2015
Hm, ich muss sagen, daß ich seit 2010 kein Fan mehr von Page bin. Den Lake Powell habe ich sowieso noch nie gemocht, der ist so künstlich und unheimlich. Versteh mich nicht falsch, ich bin absoluter Fan der Sandsteinwunderwelten rund um Page, wie z.B. den beiden Antelope Canyons und auch Horseshoe Bend gehört zu meinen Favoriten. Für´s Übernachten ziehe ich aber seither Kanab vor. Dazu hab ich sogar extra einen Beitrag geschrieben: http://safetravels.de/warum-ich-nicht-mehr-in-page-uebernachte/
Lohnenswert ist übrigens eine Tour mit Paria Outpost und Outfitters zu den Coyote Buttes South und White Pocket. Für die Coyote Buttes South wird auch ein Permit benötigt, das ist jedoch (momentan noch) leichter zu bekommen, als für die Coyote Buttes North mit der Wave. White Pocket ist noch permitfrei.
Coyote Buttes South hatten wir auch überlegt, aber die Zeit reichte nicht mehr aus. Mir persönlich hat in Page halt gefallen, dass man so viel machen konnte. Meist ist ja nach einer Sehenswürdigkeit Schluss und man muss schon weiterfahren.
Ich stimme mit Dir überein! Page hat richtig viel zu bieten.
Ich kann mich nicht entscheiden, was ich am besten finde. Es sind viele Sachen, die mich rund um Page herum schwer beeindruckt haben. Da ich bisher nur ein Bild von der Gegend veröffentlicht habe, muss der „Alstrom Point“ herhalten.
Ein Blick von einer sehr abseits gelegenen Stelle auf den Lake Powell, der im Moment erschreckend wenig Wasser hat. Trotzdem finde ich es sehr beeindruckend dort zu stehen und die Stimmung auf mich wirken zu lassen.
Das sieht wirklich schön aus. Danke für das Bild, Gigi!