Auf einem Rückflug von Bali hatten wir einen sechsstündigen Zwischenstopp in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Am Flughafen erhielten wir einen vielversprechenden kleinen Reiseführer: Vom iranischen Souk war die Rede (der sich als billiger Ramschmarkt entpuppte), vom Gemüsemarkt (auf dem lieblos nur tonnenweise Zwiebeln aufeinandergschüttet waren) und von der Marina Mall (einer riesigen Shopping-Mall, die aufgrund des Ramadan geschlossen war).
Nach den ernüchternden „Top-Zielen“ wollten wir uns noch weiter die Stadt ansehen, mussten aber bald aufgeben, weil es rund 45 Grad heiß war und es aufgrund des Ramadan keine Möglichkeit gab, sich zu erfrischen. Viel zu sehen gab es aber ohnehin nicht: Weder Hochhäuser noch Einkaufszentren finde ich besonders spannend.
Das Ende vom Lied: Wir verbrachten vier der sechs Stunden unseres Aufenthalts in der Stadt in einer Mall, deren Geschäfte zwar geschlossen waren, aber wo es zumindest klimatisiert und dadurch erträglich war. Kurzzeitig war ich versucht, mir aus Neugier nebenan das Ikea-Geschäft anzusehen – habe es dann aber sein gelassen.
Scheich-Zayid-Moschee – Highlight in Abu Dhabi
Das Highlight entdeckten wir eher durch Zufall auf der abendlichen Rückfahrt zum Flughafen. Unser Taxifahrer fragte uns, ob er an der Scheich-Zayid-Moschee halten sollte. Die drittgrößte Moschee der Welt, die Platz für bis zu 40.000 Gläubige bietet, ist in dem Mini-Reiseführer vom Flughafen nicht mal erwähnt gewesen – was mir beim Anblick des Prachtbaus unverständlich ist.
Die Kuppel der Moschee ist mit einem Durchmesser von über 32 Metern die größte der Welt, ebenso wie einer der sieben Kronleuchter mit Tausenden von Swarovski-Kristallen und einem Durchmesser von zehn Metern. Auch der 5627 Quadratmeter große und 47 Tonnen schwere handgeknüpfte Teppich erreicht Weltrekorde.
Eigentlich war die Scheich-Zayid-Moschee zwar bereits geschlossen, aber man ließ uns trotzdem hinein. So kamen wir in den Genuss einer riesigen menschenleeren Moschee mit einer unglaublich schönen Architektur. Als Frau musste ich ein schwarzes Kopftuch und einen langen schwarzen Umhang tragen, den man mir am Eingang reichte. Da wir allein in der Moschee waren, durfte ich als Frau mir sogar den Männerbereich anschauen, und mein Reisepartner durfte in den Frauenbereich.
Die Scheich-Zayid-Moschee war die erste Moschee, die ich besucht habe. Und ich muss sagen: Architektonisch hat mich das Gebäude wirklich sehr beeindruckt. Ansonsten kann ich einen Zwischenstopp in Abu Dhabi nicht empfehlen. Sollte ich noch einmal mit der Fluggesellschaft Etihad fliegen, werde ich zusehen, dass der Aufenthalt in Abu Dhabi möglichst kurz ist.
Veröffentlicht am: 7. Oktober 2018
Die Idee mit dem Stopover ist super! Und Abu Dhabi eignet sich sicherlich sehr gut dafür! Super tolle Bilder sind das!
Wenn der Stopover nicht länger als einen Tag dauert, ist das okay ;-) Wie gesagt: Abseits der Moschee fand ich Abu Dhabi ziemlich schrecklich.
Wow ich bin komplett sprachlos! Ersteinmal finde ich es wundervoll wenn jemand so eine (über das klägliche Medium namens Internet) spürbare große Liebe zum Reisen hat!
Und dann diese Bilder! Ich wäre am liebsten direkt dort, würde das gerne in mich einsaugen, die Geräusche drumherum und diesen „fernes-Land“-Wind!
Sehr schön! und ich liebe den Namen deines Blogs :)
Herzliche Grüße,
Aurelia
Liebe Aurelia, vielen lieben Dank für dein tolles Feedback auf mein Blog. Es freut mich sehr, dass dir meine Bilder und Geschichten gefallen. Dann wünsche ich dir, dass du demnächst auch mal Gelegenheit hast, deine Traumländer zu besuchen!