Wer in Afrika auf Safari geht, wird um eine Tierart nicht herumkommen: um Antilopen. Je nach Definition zählen Wissenschaftler über 140 Hornträger zur Gattung der Antilopen. Wir haben in Südafrika eine ganze Reihe von ihnen gesehen. Leider fahren die Jeeps der organisierten Touren oft an den Tieren vorbei, weil sie ihren Gästen lieber die Big Five (Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn und Büffel) präsentieren wollen. Ich finde die vielen verschiedenen Antilopen-Arten aber mindestens genauso spannend. Daher widme ich ihnen hiermit einen Beitrag in meiner Reihe „Lieblingstiere“. Folgende Antilopen sind mir in Südafrika vor die Linse gelaufen:
Impala
Impalas sind in südafrikanischen Nationalparks und Game Reserves nicht zu übersehen. Allein im Krüger Park sollen nach letzten Schätzungen über 170.000 Schwarzfersenantilopen leben, wie Impalas auch genannt werden. Oft befinden sie sich in kleinen oder auch größeren Gruppen am Straßenrand und grasen. Sie sind nicht sehr scheu und bleiben auch stehen, wenn sich ihnen ein Auto nähert. Obwohl zu unserer Reisezeit die Paarungssaison schon vorbei war, sahen wir unter anderem ein paar kämpfende Männchen, die um die Gunst der Weibchen buhlten.
Springbock
Was in Südafrika das Impala, ist in Namibia der Springbock. Als wir in Namibia waren, sind unzählige Springböcke über die Straße gelaufen – auch außerhalb der National- und Naturparks. In Südafrika haben wir sie nur ein einziges Mal gesehen, im Golden Gate Highlands Nationalpark. Wenn Springböcke fliehen, machen sie ihrem Namen alle Ehre: Sie hüpfen dann in großen Sätzen davon.
Großer Kudu
Einer meiner Lieblings-Antilopen ist der Große Kudu. Man erkennt ihn an den weißen Streifen auf dem wunderschönen braunen Fell. Die Männchen haben zwei mächtige, je nach Alter mehrfach gewundene Hörner. Im iSimangaliso-Wetland-Park haben wir ein prächtiges Exemplar direkt an der Straße beim Fressen aufgestöbert. Es ließ sich von uns aber gar nicht beirren.
Elenantilope
Noch größer als ein Kudu kann die Elenantilope, auch Eland genannt, werden. Sie ist die zweitgrößte Antilope. Die meistens Elands haben wir in den Drakensbergen gesehen. Sie grasten direkt an unserer Unterkunft in Giant’s Castle und auf den Bergen gegenüber. Auch im Krüger Park sind uns ein paar Elenantilopen begegnet.
Tiefland-Nyala
Auch Nyalas haben Streifen auf dem Fell, daher musst du vor allem bei den Weibchen genau hinschauen, um sie vom Kudu zu unterscheiden. Anfangs haben wir sie auch verwechselt. Die Hörner der Männchen sind weniger imposant geschwungen als bei den Kudus, dafür haben sie lustige gelbe Kniestrümpfe an. Nyalas haben wir vor allem im Hluhluwe-iMfolozi-Park gesehen.
Schirrantilope
Die Schirrantilope, auch Buschbock genannt, ist ebenfalls leicht gestreift, hat aber auch Punkte und ist kleiner als Nyalas. Wir hatten das Glück, bei Cape Vidal im iSimangaliso-Wetland-Park eine Mutter mit ihrem Nachwuchs zu sehen. Da das Kleine gerade säugte, blieben die ansonsten sehr scheuen Tiere eine ganze Weile stehen, so dass wir Fotos machen konnten.
Klippspringer
Diese kleine Antilope haben wir nur durch Zufall entdeckt. An einer Felsformation im Krüger Park hielten wir an, um ein Foto zu machen, als wir die fast unsichtbaren Antilopen, die sich perfekt tarnten, auf den Steinen entdeckten. Das Lustige bei den Klippspringern: Sie balancieren wie Balletttänzerinnen auf ihren Zehenspitzen über die Felsen. Dass sie dabei nicht das Gleichgewicht verlieren, ist mir ein Rätsel.
Streifengnu
Diese Antilopenart finde ich am wenigsten attrraktiv. Das Streifengnu, im Englisch Blue Wildebeest genannt, schaut immer ein wenig blöd in die Gegend, finde ich. (Sicherlich tu ich ihm damit unrecht.) Im Golden Gate Highlands Nationalpark haben wir zudem ein Weißschwanzgnu gesehen – leider zu weit weg, um es aufs Foto zu bekommen. Aber wir konnten seinen markanten weißen Schwanz erkennen.
Blässbock
Der Blässbock wird auch Buntbock genannt ist eng verwandt mit dem Buntbock, und wenn du ihn siehst, weißt du auch warum. Sein Fell changiert von weiß über die unterschiedlichsten Brauntöne bis dunkelgrau. Auf dem Gesicht trägt er eine weiße Maske. Wir haben nur an zwei Stellen in Südafrika Blässböcke gesehen: im Golden Gate Highlands Nationalpark und im Lake Eland Park in der Nähe des Oribi Gorge, südlich von Durban.
Kronenducker
Den Kronenducker habe ich ins Herz geschlossen, weil er immer so einen lieben Blick hat. Eigentlich ist er selten zu sehen – außer an bewölkten Tagen. Und von denen hatten wir im iSimangaliso-Wetland-Park einige. Daher hatten wir bei der Fahrt durch den Park ein paarmal Glück, diese kleine und scheue Antilope zu treffen.
Steinbock
In Namibia lief er uns nur ein einziges Mal über den Weg, in Südafrika hingegen hatten wir häufiger das Vergnügen, dem kleinen Steinbock zu begegnen. Auffallend sind seine großen Ohren, die gar nicht so recht zu dem zarten Gesicht passen mögen.
Elipsen-Wasserbock
Wasserböcke sind leicht zu erkennen an ihrem flauschigen Schal und dem weißen Kreis am Hinterteil. Wir haben die hübschen Tiere sowohl im iSimangaliso-Wetland-Park als auch im Krüger gesehen. Wie der Name sagt, leben sie oft in der Nähe von Wasserstellen, denn sie müssen regelmäßig trinken. Andere Antilopenarten können teilweise bis zu zwei Wochen ohne Wasser auskommen.
Lust auf Safari bekommen?
Wenn du auf Safari gehen willst, empfehle ich dir, einen Tierführer für Afrika mitznehmen (wir waren sehr zufrieden mit dem kleinen Buch „Ein Taschenführer für Säugetiere in Südafrika“ von Burger Cillié). Statt zu raten, ob ich dieses oder jenes Tier schon gesehen habe und zu welcher Gattung es wohl gehört, finde ich es viel spannender, gezielt zu wissen, was mir da gerade über den Weg gelaufen ist. Mit der Zeit entwickelst du auch ein Auge für die verschiedenen Unterarten.
Welche der Antilopen gefällt dir am besten? Und welche hast du vielleicht schon selber gesehen? Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Weitere Lieblingstiere von mir findest du hier:
Veröffentlicht am: 23. August 2016
Toller Beitrag! Antilopen sind so schöne Tiere, die ich mir auch stundenlang anschauen könnte. Wir sind in Tansania auch leider immer viel zu schnell an den Impalas vorbeigerauscht.
LG
Michi
Seid Ihr selber gefahren in Tansania oder gefahren worden?
Eine schöne Auflistung. Vor allem hast du ordentlich viele Antilopen zu Gesicht bekommen!
Der Oryx hat mir zunächst auch gefehlt. Nun finde ich es aber gut, das du ihn nicht aufgenommen hast. Irgendwie gehört der für mich nach Namibia :)
Liebe Grüße,
Lynn
Ich denke, ich muss noch mal eine zweite Liste „Antilopen in Namibia“ machen ;-)
Mit Interesse habe ich den Artikel gelesen. Ich bin Rentner und arbeite noch als Minijobber im Serengeti-Park Hodenhagen.
Viele der hier aufgeführten Antilopen kann man bei uns freilaufend erleben.
Wessen Geldbeutel keine Safari in Afrika zulässt hat hier die Möglichkeit die Tiere zu erleben. Als Ranger fahren wir die Gäste durch die Tierwelt und erzählen Ihnen viel über die Lebensgewohnheiten, nicht nur von Antilopen.
Vielen Dank für den Hinweis auf den Serengeti-Park, Klaus! Als Kind war ich dort tatsächlich auch mal. Wer wilde Tiere sehen mag, ohne nach Afrika fahren zu müssen, ist bei Euch sicherlich gut aufgehoben!
Hallo, ein paar Anmerkungen zu deinen Antilopen.
Oben hast du ein Bild mit Springböcken, die sind nicht in deiner Liste. Das Gnu gehört nicht zu den Antilopen, es ist ein Rinderartiges Tier. Der Blässbock und der Buntbock sind zwei verschiedene Tiere. Das Elan ist die größte Antilope.
Es fehlen so wichtige Antilopen wie Oryx, Rappenantilope und Pfrdeantilope.
Hallo Karl-Heinz, danke für Deinen Kommentar. Du hast Recht, die Springböcke könnte ich auch noch in meine Liste aufnehmen. Oryx, Rappen- und Pferdeantilope habe ich dieses Mal nicht gesehen (in Namibia schon, in Südafrika nicht), daher habe ich sie hier nicht mit aufgenommen. Dass Bläss- und Buntbock zwei verschiedene Tiere sind, werde ich noch ändern – danke für den Hinweis. Und das Gnu gehört laut Wikipedia und zahlreichen anderen Quellen sehr wohl zu den Antilopen. Aber ich weiß auch, dass die Definition von Antilopen von verschiedenen Wissenschaftlern unterschiedlich ausgelegt wird.
Hallo Herr Schäfer,
wir haben in Namibia in der Mokuti Lodge mehrere Buntböcke fotografiert, auch mit Jungtieren. In dieser Lodge werden diese Tiere für die Touristen gehalten. Das Herkunfsland der Buntböcke ist Südafrika und sie paaren sich gelegentlich mit Blässböcken. Oryxantilopen und Elenantilopen haben wir bei unserer Namibiareise ebenfalls gesehen.
Peter