Oase in Marrakesch: der Jardin Majorelle

Blaue Wadn mit gelbem Fenster und Blumentöpfen im Jardin Majorelle

Marrakesch ist laut, Marrakesch ist hektisch – und doch gibt es mitten in der Stadt einen Ort, der wie eine Oase der Ruhe wirkt. Im Jardin Majorelle vergisst du ganz schnell, dass du dich in einer quirligen marokkanischen Stadt befindest. Hier kannst du durchatmen und die Ruhe genießen. Aber wer hat eigentlich diese Oase mitten in Marrakesch erschaffen?

Wer war Jacques Majorelle?

Der französische Maler Jacques Majorelle folgte 1917 einer Einladung nach Marrakesch und verliebte sich in diese Stadt. Sechs Jahre später beschloss er, nach Marokko zu ziehen und kaufte einen großen Palmengarten, der heute als Jardin Majorelle bekannt ist. Er ließ sich ein Künstleratelier bauen und in dem tiefen Blau anmalen, das er so gern für seine Bilder verwendete und sich sogar patentieren ließ – das Majorelle-Blau. Um das Atelier herum errichtete er einen Garten mit exotischen Pflanzen, die er auf seinen Reisen um die Welt gesammelt hatte. 1942 öffnete er diesen Garten für die Öffentlichkeit.

Was hat Yves Saint Laurent mit dem Jardin Majorelle zu tun?

Nach seinem Tod des Malers 1962 verfiel der Jardin Majorelle – bis 18 Jahre später der französische Modedesigner Yves Saint Laurent und sein Lebensgefährte Pierre Bergé den Garten, der seinerzeit einem Hotelprojekt weichen sollte, kauften und restaurierten. Nachdem auch Yves Saint Laurent 2008 verstarb, übergab sein Lebensgefährte den Garten an die „Pierre Bergé Yves Saint Laurent Stiftung“, die mit den Einnahmen der Besucher kulturelle und soziale Projekte in Marokko unterstützt.

Warum ist der Jardin Majorelle einen Besuch wert?

Ich finde, der Geist des Malers Jacques Majorelle und auch der des Modedesigners leben in dem Garten fort. Und zwar nicht nur dort, wo ein Gedenkstein an Yves Saint Laurent erinnert. Der Jardin Majorelle strahlt eine absolute Harmonie aus – obwohl hier stachelige Kakteen neben üppig blühenden Bougainvilleen stehen. Obwohl hier das tiefe Majorelle-Blau auf ein grelles Gelb trifft, so dass es fast den Augen wehtut. Obwohl jährlich über 600.000 Besucher den Garten bevölkern. Aber wenn du dir ein bisschen Zeit nimmst und auch mal auf den Nebenwegen spazierengehst, findest du durchaus ruhige Ecken.

Mein Lieblingsplatz war der Teich am Berbermuseum. In dem „Blauen Haus“ mitten im Garten, das Majorelle früher als Atelier diente, wurde 2011 das erste Museum Marokkos eröffnet, das sich umfassend der berberischen Kultur widmet. Vor dem Haus ist ein Teich angelegt, auf dem hübsche Seerosen wachsen und an dessen Ufern die Frösche quaken – unbeirrt von den Besucherscharen, die täglich im Garten umherflanieren. Ein Tipp: Früh am Vormittag ist weniger los als später am Tag, wenn die Reisebusse ihre Besucher am Park ausspucken. Nun, ich kann es ihnen nicht verdenken, dass sie diesen tollen Ort in Marrakesch ebenfalls entdecken wollen …

Warst du schon mal im Jardin Majorelle? Oder wo liegt dein Lieblingsgarten? Schreib es mir doch in die Kommentare!

Veröffentlicht am: 20. März 2018

7 Kommentare

  1. Arno und Rosi 24. Mai 2020 um 20:46 - Antworten

    Hi Sabine, habe mit meinem Freund im März 2019 an einer Marokko-Rundreise zu den Königsstädten und ins Atlasgebirge teilgenommen.
    Natürlich haben wir uns auch im Garten aufgehalten.
    Es war soooooo entspannend. Die Vögel sangen und die Pflanzen erzählten von ihrem, teilweise, langen und schmerzvollem Leben. Leider haben viele bösartige Lebewesen mit Taschenmessern ihre Namen und sonstige Dinge in die Kakteen geritzt. Wir waren entsetzt.

    Trotz allem ist der Jardin Majorelle eine wunderschöne Oase.

    Unser Tipp: Bitte alle Touristen auf Messer evt. untersuchen.

    Es war nicht unsere letzte Reise nach Marokko.

    Alles Liebe und weiterhin einen schönen Blick auf die Natur.
    Bleib gesund

    • Sabine 24. Mai 2020 um 23:41

      Es freut mich, dass Ihr offenbar einen ruhigen Tag im Garten erwischt habt und dass Euch Marokko insgesamt gefallen hat. Ich würde gern auch nochmal dorthin fahren.

  2. Annett Doege 4. Dezember 2019 um 21:39 - Antworten

    In Marrakesch hat der Maler Jacques Majorelle im Laufe seines Lebens einen wundersamen Garten geschaffen, der auch Yves Saint Laurent beeindruckte. Marrakesch ist eine Stadt der Mauern, konsequent rostrot angestrichen, ob Hauswand oder Garteneinfassung. Was sich dahinter verbirgt, bleibt ein Geheimnis – und die Neugier wird geweckt. Die schmale Rue Yves Saint Laurent im westlich gepragten Stadtteil Gueliz wird ebenfalls von Mauern gesaumt. Auf der einen Seite erheben sich Apartmenthauser, auf der anderen ragen hohe Palmen und dichtes Grun uber den Mauerrand. Durch eine schmale Pforte betritt man einen kleinen Hof, in dessen Mitte ein Springbrunnen platschert. Das Brunnenbecken ist mit grunen und blauen Kacheln verziert; ein intensives Blau, das einen sofort fesselt. Von dort fuhrt ein rostroter Weg in den Jardin Majorelle: eine Oase, ein dreidimensionales Gemalde aus Pflanzen und Architektur, das der Maler Jacques Majorelle im Laufe seines Lebens geschaffen hat.

  3. Fabian 24. März 2018 um 12:25 - Antworten

    Ich fand den Garten auch sehr schön und kann jedem empfehlen sich dort eine Auszeit vom Trubel zu gönnen.

    Es ist ein totaler Gegensatz zur hektischen Medina und ich habe es genossen.

    Ich habe auch ein bisschen was über Marrakesch geschrieben und würde dich da mal verlinken. So detailiert habe ich über den Garten nicht geschrieben und es sind auch schöne Fotos.

    https://punka-tours.de/reisetipps-fuer-marrakesch

    • Sabine 24. März 2018 um 17:19

      Ja, es ist echt eine wahre Ruhe in diesem Garten … Danke fürs Verlinken.

  4. Werner C. 20. März 2018 um 11:54 - Antworten

    Hallo Sabine,
    das ist ein wunderschöner Bericht und sehr schöne Bilder. Hat mich gefreut, das zu sehen. Erinnerungen an meine Marokko-Reise 1992 und speziell an diesen Garten in Marrakesch wurden wieder wach. Vielen Dank dafür.

    • Sabine 20. März 2018 um 12:23

      Freut mich, dass ich bei dir schöne Erinnerungen wecken konnte :-)

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Veröffentlicht am: 20. März 2018

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7 Kommentare

  1. Arno und Rosi 24. Mai 2020 um 20:46 - Antworten

    Hi Sabine, habe mit meinem Freund im März 2019 an einer Marokko-Rundreise zu den Königsstädten und ins Atlasgebirge teilgenommen.
    Natürlich haben wir uns auch im Garten aufgehalten.
    Es war soooooo entspannend. Die Vögel sangen und die Pflanzen erzählten von ihrem, teilweise, langen und schmerzvollem Leben. Leider haben viele bösartige Lebewesen mit Taschenmessern ihre Namen und sonstige Dinge in die Kakteen geritzt. Wir waren entsetzt.

    Trotz allem ist der Jardin Majorelle eine wunderschöne Oase.

    Unser Tipp: Bitte alle Touristen auf Messer evt. untersuchen.

    Es war nicht unsere letzte Reise nach Marokko.

    Alles Liebe und weiterhin einen schönen Blick auf die Natur.
    Bleib gesund

    • Sabine 24. Mai 2020 um 23:41

      Es freut mich, dass Ihr offenbar einen ruhigen Tag im Garten erwischt habt und dass Euch Marokko insgesamt gefallen hat. Ich würde gern auch nochmal dorthin fahren.

  2. Annett Doege 4. Dezember 2019 um 21:39 - Antworten

    In Marrakesch hat der Maler Jacques Majorelle im Laufe seines Lebens einen wundersamen Garten geschaffen, der auch Yves Saint Laurent beeindruckte. Marrakesch ist eine Stadt der Mauern, konsequent rostrot angestrichen, ob Hauswand oder Garteneinfassung. Was sich dahinter verbirgt, bleibt ein Geheimnis – und die Neugier wird geweckt. Die schmale Rue Yves Saint Laurent im westlich gepragten Stadtteil Gueliz wird ebenfalls von Mauern gesaumt. Auf der einen Seite erheben sich Apartmenthauser, auf der anderen ragen hohe Palmen und dichtes Grun uber den Mauerrand. Durch eine schmale Pforte betritt man einen kleinen Hof, in dessen Mitte ein Springbrunnen platschert. Das Brunnenbecken ist mit grunen und blauen Kacheln verziert; ein intensives Blau, das einen sofort fesselt. Von dort fuhrt ein rostroter Weg in den Jardin Majorelle: eine Oase, ein dreidimensionales Gemalde aus Pflanzen und Architektur, das der Maler Jacques Majorelle im Laufe seines Lebens geschaffen hat.

  3. Fabian 24. März 2018 um 12:25 - Antworten

    Ich fand den Garten auch sehr schön und kann jedem empfehlen sich dort eine Auszeit vom Trubel zu gönnen.

    Es ist ein totaler Gegensatz zur hektischen Medina und ich habe es genossen.

    Ich habe auch ein bisschen was über Marrakesch geschrieben und würde dich da mal verlinken. So detailiert habe ich über den Garten nicht geschrieben und es sind auch schöne Fotos.

    https://punka-tours.de/reisetipps-fuer-marrakesch

    • Sabine 24. März 2018 um 17:19

      Ja, es ist echt eine wahre Ruhe in diesem Garten … Danke fürs Verlinken.

  4. Werner C. 20. März 2018 um 11:54 - Antworten

    Hallo Sabine,
    das ist ein wunderschöner Bericht und sehr schöne Bilder. Hat mich gefreut, das zu sehen. Erinnerungen an meine Marokko-Reise 1992 und speziell an diesen Garten in Marrakesch wurden wieder wach. Vielen Dank dafür.

    • Sabine 20. März 2018 um 12:23

      Freut mich, dass ich bei dir schöne Erinnerungen wecken konnte :-)

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