Route im Test: 4 Wochen durch Malaysia
Unsere Rundreise durch Malaysia war ein wenig mit heißer Nadel gestrickt, weil wir uns erst sechs Wochen vor Abflug überhaupt für Malaysia entschieden hatten. Eigentlich sollte es diesen Sommer nach Sri Lanka gehen, aber aufgrund der Anschläge haben wir unsere Sri-Lanka-Reise storniert. Asien sollte es nach wie vor werden, also wählten wir West-Malaysia als eine Region, die wir bisher noch nicht kannten. Zwei Jahre zuvor waren wir bereits auf Borneo gewesen, den westlichen Teil Malaysias hatten wir damals aber – bis auf Kuala Lumpur – komplett ausgelassen. Diese Lücke haben wir nun mit dieser Reise geschlossen.
Inhalt
Reisezeit und Reisedauer
Wie immer haben wir für den Sommer vier Wochen Reisezeit eingeplant. Da ich auf die Schnelle nicht abschätzen konnte, ob Malaysia wirklich für volle vier Wochen geeignet ist und weil die Flüge billiger waren, habe ich erst einmal einen Hin- und Rückflug nach Bangkok gebucht. Damit haben wir uns die Option offengehalten, zur Not einen Teil des Urlaubs in Thailand zu verbringen, wenn uns Malaysia nicht gefallen sollte.
Die Sorge war allerdings unangebracht. Du kannst problemlos vier Wochen und länger in Malaysia herumreisen und hast noch immer nicht alles gesehen. Daher waren die beiden kurzen Flüge Bangkok – Kuala Lumpur und zurück eigentlich sinnlos. Und am Ende haben uns alle Flüge zusammen auch nicht weniger gekostet als ein Direktflug Frankfurt – Kuala Lumpur gekostet hätte. Nun ja, somit hatten wir halt Gelegenheit, am Anfang und am Ende unserer Reise mal wieder Bangkok zu besuchen. Eine Stadt, die ich ja immer wieder spannend finde.
Klima in Malaysia im Sommer
Im Sommer ist Malaysia klimatechnisch zweigeteilt: Im Osten ist Trockenzeit und entsprechend Hochsaison. Der Westen hat eher Regenzeit und ist weniger gut besucht. Wir haben von Regen im Westen allerdings nicht viel bemerkt. Auf der Insel Penang hat es eine Nacht mal stärker geregnet. Ansonsten hatten wir vier Wochen lang schönstes Sonnenwetter.
Oft war es uns allerdings schon fast ein bisschen viel Sonne: Wir fanden es dieses Mal unerträglich heiß, obwohl wir ja schon oft in Südostasien waren und die schwülen Temperaturen gewohnt sind. Dieses Mal stand die Hitze allerdings den ganzen Tag ohne einen Windhauch, was für uns das Reisen beschwerlich machte.
Unsere Route für einen vierwöchigen Trip durch Malaysia
Eigentlich wollte ich spontan nach Malaysia fahren und vor Ort entscheiden, wo wir wie lang bleiben wollten. Recherchen ergaben jedoch, dass es an manchen Orten nicht so einfach werden würde, Unterkünfte zu finden, da im Sommer vor allem an der Ostküste Hochsaison herrscht, so zum Beispiel auf den Perhentians Inseln. Hier, aber auch in Taman Negara, habe ich mit Müh und Not noch eine bezahlbare Unterkunft gefunden.
An den Wochenenden sind zudem viele Einheimische an den beliebten Orten unterwegs. Zum Glück fiel unsere Reisezeit außerhalb der Schulferien in Malaysia. Dann soll es nochmal extra voll werden. Am Ende lief es darauf hinaus, dass ich von zu Hause doch alle Unterkünfte vorab gebucht habe.
- 2 Übernachtungen Bangkok; Weiterflug nach Kuala Lumpur
- 2 Übernachtungen in Fraser’s Hill; Birdwatching
- 1 Übernachtung in Kuala Lipis; Überbrückung zur Weiterfahrt
- 2 Übernachtungen im Kenung Rimba Park; Wanderungen zu Höhlen im Regenwald
- 3 Übernachtungen in Kuala Tahan; Besuch des Dschungel-Nationalparks Taman Negara
- 1 Übernachtung in Kuala Lipis; Fahrt mit dem Jungle Train
- 1 Übernachtung in Kota Bharu; Überbrückung zur Weiterfahrt
- 4 Übernachtungen auf Perhentian Besar; Inselleben, Schnorcheln
- 3 Übernachtungen in Tanah Rata; Besuch der Cameron Highlands
- 2 Übernachtungen in Ipoh; Stadtbesichtigung und Besuch der Höhlentempel
- 4 Übernachtungen auf Penang; George Town und der Tempel Kek Lok Si, Penang Hill, Penang Nationalpark
- 1 Übernachtung in Bangkok; Heimflug
Was war gut?
Kuala Lumpur haben wir bewusst ausgelassen, da wir die Stadt schon vor zwei Jahren im Rahmen unserer Borneo-Reise besucht hatten. Also ging es vom Flughafen Kuala Lumpur direkt ins rund zweieinhalb Stunden entfernte Fraser’s Hill. Dort waren zwei Nächte zum Birdwatching genau richtig.
In den Cameron Highlands waren wir drei Nächte, also zwei Tage. Die waren genau richtig für eine Besichtigung der Teefelder und eine Wanderung durch die Wälder. Ohne Wanderung hätte auch ein Tag gereicht. Insgesamt gesehen hätten wir aber auch ganz auf die Cameron Highlands verzichten können. In Ipoh waren wir zwei Nächte – passend, um sich die Stadt und die Höhlentempel anzuschauen.
Am Ende hatten wir noch vier Nächte in George Town. Erst war ich skeptisch, ob uns das nach all der Reiserei nicht zuviel Stadt sein würde. Aber mit Stadtbesichtigung, einer ausführlichen Wanderung am Penang Hill, einem Ausflug zum Tempel Kek Lok Si und Wandern im Nationalpark Penang haben wir die drei Tage perfekt ausgenutzt.
Was hätten wir besser machen können?
Nach einer Zwischenübernachtung in Kuala Lipis ging es nach Fraser’s Hill in den Regenwald: Ich hatte mich für zwei Nächte im Kenung Rimba Park entschieden, weil dieser ursprünglicher sein soll als der gut besuchte Taman Negara. Kenung Rimba Park hat uns leider nicht überzeugt. Warum wir hier am Ende doch nur eine Nacht geblieben sind, erzähle ich dir in einem Beitrag über Kenong Rimba und Taman Negara … Drei Nächte in Taman Negara waren gut, da hätte es gern noch eine Nacht mehr sein können, weil wir den Regenwald einfach lieben.
Danach sind wir zurück nach Kuala Lipis gefahren, weil wir den Jungle Train nach Kota Bahru nehmen wollten. Die Fahrt mit dem Dschungelzug fand ich im Nachhinein eine Zeitverschwendung, die uns zwei Urlausbtage gekostet hat. Von Kota Bharu aus ging es auf die Perhentian Islands. Dort hatte ich nach begeisterten Berichten aus dem Internet vier Nächte gebucht. Ganz ehrlich: Uns hätten drei Nächte auch gereicht. So ganz kann ich den Hype um diese Inseln nicht nachvollziehen. Details im Beitrag über die Perhentians Islands.
Mein Fazit: Durch die Entscheidung, alles von zu Hause vorzubuchen, waren wir vor Ort natürlich recht festgelegt. Sicherlich hätten wir die eine oder andere Destination länger oder kürzer besucht, wenn wir flexibler gewesen wären. Hätte ich mehr Zeit für die Vorbereitung gehabt, hätte ich sicher teilweise andere Ziel mit in die Rundreise hineingenommen und einige der jetztigen Ziele nicht angesteuert. So ganz überzeugt hat mich das Land jedenfalls nicht.
Fest steht allerdings: Meine Befürchtung, dass vier Wochen für Malaysia zu lang sind, waren völlig unbegründet. Wer sich Zeit lässt und nicht durchs Land hetzt, kann locker auch länger durch Malaysia reisen. Den Süden haben wir zum Beispiel überhaupt nicht gesehen.
Ich fände es ganz toll, wenn du in den Kommentaren einen Link oder eine Beschreibung zu deiner eigenen Route durch Malaysia posten würdest. Dann können sich unsere Leser ihre persönliche Lieblingsroute zusammenstellen.
Dieser Beitrag ist Teil einer Serie „Routen im Test“:
- Drei Wochen durch Namibia
- Vier Wochen durch den Südwesten der USA
- Drei Wochen durch Island
- Vier Wochen durch Norwegen
- Vier Wochen durch Laos
- Vier Wochen durch Bolivien
- Zehn Tage durch Irland
- Vier Wochen durch Südafrika
- Vier Wochen durch Borneo
- Vier Wochen durch Ecuador
- Eine Woche durch Estland
- Vier Wochen durch Malaysia
- Drei Wochen durch Ostdeutschland
Alle Malaysia- und Borneo-Beiträge auf diesem Blog
West-Malaysia
- Was kostet eine Reise nach Malaysia?
- Route im Test: 4 Wochen durch Malaysia
- Erfolgreiches Birdwatching in Fraser’s Hill
- Kenong Rimba als Alternative zu Taman Negara?
- Jungle Train Malaysia: Fahrt mit dem Dschungelzug
- Perhentian Islands: Trauminseln in Malaysia?
- Cameron Highlands - Tour zu den Teeplantagen
- Ipoh Sehenswürdigkeiten: Street Art und Höhlentempel
- Penang: George Town und Kek Lok Si
- Malaysia: Ein Tag auf dem Penang Hill
- Wandern im Penang Nationalpark
- Blinde Masseure in Kuala Lumpur
Borneo
- Was kostet eine Reise nach Borneo?
- Route im Test: 4 Wochen durch Borneo
- Stadtrundgang durch Kuching auf Borneo
- Streetart in Kuching auf Borneo
- Tagesausflüge rund um Kuching
- Bako Nationalpark: Anreise – Unterkunft – Kosten
- Fluss-Safari auf dem Kinabatangan in Borneo
- Mantanani: Trauminsel in Borneo?
- Danum Valley: Im Dschungel von Borneo
- Die beste Hilfe gegen Blutegel
- Borneo: Wandern im Nebel am Mount Kinabalu
- Sepilok auf Borneo: Tierparadies im Regenwald
Veröffentlicht am: 19. August 2019
Veröffentlicht am: 19. August 2019
2 Kommentare
- Gudrun 19. August 2019 um 14:06 - Antworten
Ich bin schon sehr gespannt auf Deine weiteren Artikel. Mich interessieren vor allem die Aufenthalte in den Nationalparks. Ein Safariguide-Kollege in Südafrika kam aus Malaysia, leider kannte er sein eigenes Land nicht wirklich und wusste nicht mal, dass es Nationalparks in Malaysia gibt… Ich finde es auch toll, dass ihr so spontan umgebucht habt und so flexibel wart…
- Sabine 19. August 2019 um 16:28
An Nationalparks werde ich dir Taman Negara anbieten können (was per se auf malaysisch schon „Nationalpark“ heißt) sowie den Penang Nationalpark (Penang Taman Negara). Seltsam, dass ein Mensch, der sich für Safariguiding interessiert, die Nationalparks seines eigenen Landes nicht kennt … Borneo hat übrigens weitaus mehr als West-Malaysia.
Ich bin schon sehr gespannt auf Deine weiteren Artikel. Mich interessieren vor allem die Aufenthalte in den Nationalparks. Ein Safariguide-Kollege in Südafrika kam aus Malaysia, leider kannte er sein eigenes Land nicht wirklich und wusste nicht mal, dass es Nationalparks in Malaysia gibt… Ich finde es auch toll, dass ihr so spontan umgebucht habt und so flexibel wart…
An Nationalparks werde ich dir Taman Negara anbieten können (was per se auf malaysisch schon „Nationalpark“ heißt) sowie den Penang Nationalpark (Penang Taman Negara). Seltsam, dass ein Mensch, der sich für Safariguiding interessiert, die Nationalparks seines eigenen Landes nicht kennt … Borneo hat übrigens weitaus mehr als West-Malaysia.