Wanderparadies Drakensberge in Südafrika
Bei Südafrika denkst du wahrscheinlich zuerst an wilde Tiere und Safari. Aber: Du kannst in Südafrika auch gut wandern. Wir haben uns dazu die Drakensberge ausgesucht.
Grundsätzlich solltest du wissen: Du kannst schlecht mal eben für einen Tag in die Drakensberge fahren. Die verschiedenen Orte in dem Gebirge sind nicht miteinander verbunden, sondern du fährst auf Zufahrtsstraßen in eines hinein, dann wieder hinaus und ins nächste hinein. Das alles auf teils schlechten Straßen, was die Anfahrt zu den Wandergebieten etwas aufwendig macht. Zwei Übernachtungen pro Region sollten es also mindestens sein. Wir haben auf unserer vierwöchigen Tour durch Südafrika jeweils zwei Nächte in folgenden Gegenden verbracht:
Wandergebiet Nummer 1:
Golden Gate Highland Nationalpark
Am nördlichen Rand der Drakensberge liegt der Golden Gate Highland Nationalpark. Der beste Ausgangsort für eine Tour durch den Nationalpark ist das kleine Städtchen Clarens, das gut in einer Halbtagestour von Johannesburg aus zu erreichen ist. Von dort aus sind es nur ein paar Minuten bis zum Eingang des Nationalparks.
Im Park haben wir unser Auto am Visitor Center geparkt und sind von dort aus losgelaufen auf den wenig anspruchsvollen Echo Ravine Trail (für unseren ersten Tag in Südafrika genau das Richtige!). Über eine Brücke geht es den Berg hinauf bis zum Fuße des Mushroom Rock. In einer hübschen, sehr engen Schlucht fällt malerisch ein kleiner Wasserfall den Berg hinab. Hier kannst du auch das Echo testen, das der Wanderung seinen Namen verlieh. Zurück ging es ein Stück am Berg entlang, bis wir zu unserem Auto zurückkehrten.
Wer noch mehr vom Nationalpark sehen will, dem kann ich zwei Autorundwege empfehlen:
Blesbok Loop und Oribi Loop
Der Bleskop Loop ist 6,7 Kilometer lang und führt zu verschiedenen Aussichtspunkten. Auf dem Weg haben wir Zebras, Paviane und die seltenen Weißschwanzgnus gesehen. Alle Tiere waren recht weit entfernt, aber da dies unsere ersten Tiersichtungen nach unserer Ankunft in Südafrika waren, fanden wir das natürlich trotzdem spannend.
Der Oribi Loop kann ähnliche Tiersichtungen bringen. Darüber hinaus gibt es ein „Geier-Restaurant“: ein Platz, auf dem die Ranger von Zeit zu Zeit Fleisch ablegen, und Besucher können aus einem versteckten Ausguck die Vögel beobachten. Leider war die letzte Fütterung offenbar schon eine Weile vorbei, als wir dort waren, und keiner konnte uns sagen, wann die nächste Fütterung stattfinden würde.
Daher für dich noch ein Tipp, den uns unser Herbergsvater gegeben hat: Etwa auf halber Strecke des 4,2 Kilometer langen Rundwegs gibt es einen Abstecher zum Highlands Mountain Retreat. Eigentlich ist die Einfahrt dort verboten, doch unser Herbergsvater sagte, wir sollten das Schild einfach ignorieren. Nach einer kurzen Fahrt auf einer abenteuerlichen Piste den Berg hinauf wurden wir mit einem fantastischen Fernblick belohnt.
Wandergebiet Nummer 2:
Royal Natal Nationalpark
Im Royal Natal Nationalpark gibt es vom Thendele Camp verschiedene Wanderwege zur Auswahl. Wir entschieden uns gegen den beliebtesten, aber auch anspruchvollsten Weg von 14 Kilometern zur Thukela Gorge. Stattdessen machten wir uns auf zum Policeman’s Helmet. Das Ziel war ein Felsen, der von weitem in der Tat aussieht wie der hohe spitze Helm eines englischen Polizisten. Schon vom Camp aus ist der Felsen in der Ferne zu sehen.
Begleitet wurden wir auf dieser Wanderung von den Rufen der Paviane, die in den Bäumen rund um die Lodge sitzen (und hin und wieder auch Unfug in den Lodges treiben – daher jederzeit Türen und Fenster geschlossen halten!). Nach jeder Kehre veränderte sich die Aussicht, und wir kamen dem Helm-Felsen mit dem Amphitheater dahinter immer näher. Das Amphitheater ist ein imposantes, fünf Kilometer langes Felsmassiv in einem Halbrund. Mein Tipp für diese Wanderung: Am Ende der Wandermarkierungen auf jeden Fall noch hinaufsteigen zu dem markanten Felsen, da du von dort einen tollen Blick hast.
Wandergebiet Nummer 3:
Giant’s Castle Game Reserve
Kaum zu glauben, dass wir uns noch im selben Gebirge, den Drakensbergen, befinden, denn Giant’s Castle ist komplett anders als der Royal Natal Nationalpark. Statt spektakulären schroffen Bergspitzen empfingen uns hier fast lieblich geschwungene Berge. Im Winter, als wir dort waren, sind sie von oben bis unten mit gelbem Gras bewachsen.
Wir hatten im Giant’s Castle Hutted Camp die Honeymoon Suite reserviert. Das lohnt sich auf jeden Fall, weil das letzte Haus in der Reihe als einziges einen freien Blick auf die Berge hat. Morgens konnten wir vom Bett aus beobachten, wie die Sonne ihr Licht nach und nach über die Gipfel legt – sehr romantisch!
Wir hatten uns für den Tag die sieben Kilometer lange Wanderung zum World’s View ausgesucht. Ein Stück die Zufahrtsstraße zurück, und dann ging es über eine Brücke in die grasbewachsenen Berge hinein. Anfangs fanden wir die Strecke durch die teils mannshohen Gräser noch sehr hübsch. Doch als sich nach der dritten Biegung die Landschaft noch immer nicht veränderte, kehrten wir um – da schien es noch ein paar mehr Kehren ohne einen Wechsel der Aussicht zu geben.
Stattdessen kehrten wir zurück zum Fluss und nahmen den Uferweg zurück Richtung Lodge in Angriff. Wir liefen unterhalb der Lodge entlang bis zur Honeymoon Suite. Wer will, kann den Uferweg auch bis zum Rock 75 weiterlaufen und dort den Höhenweg zurück zur Lodge nehmen.
Nach einer kurzen Verschnaufpause liefen wir am Nachmittag über den Höhenweg bis zum nächsten bewaldeten Berg. Durch das kleine Wäldchen hindurch folgten wir dem Wegweiser bis zum Eingang der Main Caves, den Höhlen. Das Gebiet des Giant’s Castle ist nämlich eine der größten Fundstätten von Höhlenmalereien. Immer zur vollen Stunde schließt ein Guide das Tor auf, und zusammen mit ihm liefen wir bis zu den Malereien in einer zu einer Seite offenen Höhle. Da wir die letzte Gruppe des Tages waren, hatten wir viel Zeit und konnten unserem erfahrenen Führer viele Fragen stellen.
Noch mehr Wanderungen in den Drakensbergen
Diese drei Wanderungen sind nur eine kleine Auswahl an Möglichkeiten. Wanderfans können problemlos noch viele weitere Tage in den Drakensbergen verbringen, zum Beispiel am Cathkin Peak, am Monk’s Cowl oder am Champagne Castle. Übrigens: Auch der Blyde River Canyon gehört geografisch zu dem Gebirge und wird Transvaal-Drakensberge genannt. Das Gebiet rund um Lesotho hingegen nennt sich Natal-Drakensberge.
Warst du auch schon in den Drakensbergen wandern? Welche Wanderroute hat dir am besten gefallen? Ich freue mich auf deine Tipps in den Kommentaren?
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Veröffentlicht am: 2. Februar 2017
Veröffentlicht am: 2. Februar 2017
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2 Kommentare
- Sabine 28. Februar 2023 um 18:52 - Antworten
Hi Sabine,
Wir sind aktuell in Südafrika und überlegen, wo wir in den Drakensbergen wandern gehen können – da haben ch zum Glück Deinen hilfreichen Artikel hier gefunden!
Klasse! Vielen Dank dafür :)Viele Grüße,
Sabine, Uli & Finn- Sabine 28. Februar 2023 um 18:57
Fein, das freut mich. Dann viel Spaß in den Drakensbergen!
Hi Sabine,
Wir sind aktuell in Südafrika und überlegen, wo wir in den Drakensbergen wandern gehen können – da haben ch zum Glück Deinen hilfreichen Artikel hier gefunden!
Klasse! Vielen Dank dafür :)
Viele Grüße,
Sabine, Uli & Finn
Fein, das freut mich. Dann viel Spaß in den Drakensbergen!